Die Schulprojekte in Afghanistan

„Ghulkhane“
Baubeginn: Juli 2017
Einweihung/Übergabe: April 2018

Die Schule Ghulkhane befindet sich im 6. Bezirk der Stadt Kabul. In diesem Bezirk sind viele afghanische Rückkehrer-Familien aus dem Exil oder aus den unsicheren Provinzen des Landes angesiedelt. Das vorhandene Schulgebäude wurde vor einigen Jahren gebaut und ist noch nicht mit 16 Klassenräumen komplett ausgebaut. Die Ghulkhane Schule führt zur mittleren Reife von der 1. bis zur 9. Klasse. In dieser gemischten Schule-Ghulkhane werden z.Zeit ca. 3200 Mädchen und ca. 2300 Jungen von 104 Lehrerinnen und 54 Lehrern in 2 -3 Schichten täglich teilweise im Freien oder in Zelten bei unterschiedlichen Wetter- und Temperaturbedingungen unterrichtet.
Im November 2016 hat die Baudirektion des afghanischen Erziehungsministeriums die IAWA mit einem offiziellen Brief gebeten, das zweite Geschoss des Schulgebäudes auszubauen, damit ein Teil der Schüler/innen in den neuen 8 Klassenräumen im 2. Geschoss unter besseren Bedingungen Unterricht bekommen kann. Die IAWA hat mit finanzieller Hilfe der Sponsoren und des BMZ, mit dem Ausbau des zweiten Geschosses im Juli 2017 mit der afghanischen Baufirma die Bauarbeiten nach den Bauplänen begonnen. Im April 2018 war auch das 2. Geschoss fertig und wurde von Frau Noor im Beisein des Erziehungsministers eingeweiht. Er überreichte Frau Noor Auszeichnungen für Ihren unermüdlichen Einsatz. In dieser Schule werden 2500 Mädchen unterrichtet.

„Gholam Mohammad Farhad“
Baubeginn: April 2016
Einweihung/Übergabe: September 2016

Für das Lernprojekt der G.M. Farhad Schule wurde ein Multifunktionsgebäude errichtet. Es beherbergt eine kleine Kindertagesstätte, in dem die Kleinkinder der Lehrerinnen versorgt werden. Nur so ist es den Müttern möglich, arbeiten zu gehen. Darüber hinaus sind in dem Gebäude – das ebenfalls von der benachbarten Jungenschule in Pul-i-Tscharchi genutzt wird, ein Lehrerzimmer, eine Toilette sowie ein Speiseraum untergebracht. Das Lehrerzimmer wird zusätzlich für Veranstaltungen und Konferenzen genutzt.

„Mohammad Akbar Pamir“
Baubegin: März 2015
Einweihung/Übergabe: August 2015

Im Oktober 2014 wurde vom BMZ die Aufstockung der Mädchenschule in Pul-i Tscharchi um ein Stockwerk genehmigt. Die Schule war hoffnungslos überfüllt, die Kinder wurden zum Teil auf dem Boden sitzend oder im Freien unterrichtet. Die Baumaßnahmen begannen im März 2015, das Gebäude wurde um ein Stockwerk erhöht mit 10 Klassenräumen und zwei Nebenräumen, gleichzeitig wurden Bänke, Tische und Stühle von lokalen Baufirmen produziert. Mit dem Ausbau dieser reinen Mädchenschule ist es möglich, fast den gesamten Unterricht in Klassenräumen in 3 Schichten durchzuführen. Dadurch können mehr, voraussichtlich auch ältere Mädchen die Schule besuchen, für ältere Mädchen ist der Besuch einer gemischten Schule (Unterricht in getrennten Klassen) aus kulturellen Gründen sehr problematisch und oft nicht möglich. Viele von ihnen können jetzt mit der erweiterten Kapazität der reinen Mädchenschule hier eine Chance auf Bildung bis zum Abitur erhalten. Das ist in dieser für die Familien in Afghanistan so unsicheren Zeit nach dem Abzug der ISAF eine große Chance. Unter äußerst schwierigen sicherheitspolitischen Bedingungen wurde die Aufstockung der Schule im August 2015 durch Frau Noor eingeweiht.

„Gholam Mohammad Farhad“
Baubeginn: März 2013
Einweihung/Übergabe: Juni 2014

Ein Antrag an das BMZ über 145.000,- € wurde im Juni 2012 gestellt, um ein weiteres Schulgebäude auf dem Schulgelände in Pul-i Tscharchi zu bauen. Es wurde Ende 2012 genehmigt. Im Herbst 2013 wurde vom BMZ die Aufstockung um zwei weitere Stockwerke genehmigt, so dass in der Schule in 24 Klassenräumen ca. 6000 Kinder unterrichtet werden können. Die Einweihung der Schule fand durch Frau Noor im Juni 2014 statt.

„Gymnasium Mohammad Hasan Khan”
Baubeginn: September 2011
Einweihung/Übergabe: März 2012

Mit Hilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), das der IAWA 37.500,- € für die Erweiterung des Gebäudes der Schule in Qala-ye Murad Bek zur Verfügung gestellt hat, hat die IAWA im Herbst 2011 die Aufstockung der Schule in Qala-ye Murad Bek um ein weiteres Stockwerk in Angriff genommen. Trotz des kalten Winters ist es der IAWA gelungen, dieses Stockwerk rechtzeitig für den Schulbeginn 2012 fertig zu stellen. Frau Noor weihte das neue Stockwerk im März 2012 ein.

„Gholam Mohammad Farhad“
Baubeginn: April 2010
Einweihung/Übergabe: März 2011

Auf dem 24.000 qm großen Gelände der ersten von der IAWA gebauten Schule in Pul-i Tscharchi hat unser Verein ein zweites Schulgebäude gebaut. Frau Noor hatte bei ihrem Besuch im Frühjahr 2010 gesehen, dass die Kinder zum Teil auf dem Fußboden sitzend unterrichtet werden, da die Schülerzahl inzwischen auf 6300 angestiegen ist. Die IAWA finanzierte nun den Bau eines weiteren Schulgebäudes nach den Vorgaben des Erziehungsministeriums auf dem Gelände der „alten“ Schule mit 12 Klassenräumen, einem Lehrer- und einem Konferenzzimmer sowie 5 Toiletten zum Preis von 123.000,- Dollar. Am 23. März 2011 wurde diese Schule von Frau Noor offiziell eingeweiht, zu den Gästen gehörten unter anderem der Seniorminister Herr Asla und der stellvertretende Erziehungsminister Herr Pathmann.

„Mohammad Akbar Pamir“
Herbst-Winter 2009

Im Dorf Pul-i Tscharchi befindet sich eine weitere Schule, in der inzwischen 2000 Mädchen aus unserer „alten“ Schule gehen, da diese zu klein für die vielen Schüler geworden war. Das Erziehungsministerium in Kabul bat die IAWA, eine Mauer um diese Mädchenschule zu bauen, da eine Mauer für die afghanischen Schulen aus Sicherheitsgründen ein Muss ist. Diese Mauer wurde von der IAWA im Jahre 2009 für 40.000 Dollar finanziert.

„Gymnasium Ghulam Mohammad Farhad“
(seit März 2010) Einweihung/Übergabe: März 2007

Bei dem ersten Projekt in Pul-i Tscharchi handelte es sich um die ca. 40 km östlich von Kabul liegende Gemeinde Pul-i Tscharchi (genannt das „Dorf der Armen“), deren Bevölkerung im Zuge des 23-jährigen Krieges besonders stark gelitten hat.

Zwar existierte dort eine Schule, doch das desolate Gebäude, teilweise ohne Fenster und Türen, umfasste nur acht Klassenräume und vier Toiletten. Aufgrund der beengten Verhältnisse mussten die 3500 Schüler/-innen zusätzlich in zwei von der UNO zur Verfügung gestellten Zelten als auch – ungeachtet der extremen Wetterbedingungen sommers wie winters – im Freien in drei Schichten unterrichtet werden. Zudem stand das Gebäude ohne Ummauerung auf freiem Gelände und war somit vollkommen ungesichert und für jedermann zugänglich.

Auf Initiative der IAWA wurde die Schule, in der mittlerweile 6000 Schüler/-innen die erste bis zwölfte Klasse absolvieren und ein Abitur ablegen können, um fünfzehn Klassenräume, einem Lehrer- und einem großen Konferenzraum, einer Bibliothek und sechs Toiletten erweitert. Ferner wurde eine Kindertagesstätte eingerichtet, in der die kleinen Kinder des Schulpersonals während des Unterrichtes betreut werden können. 2011 besuchen über 50 Abiturienten dieser Schule die Universität in Kabul.

Das 24.000 qm große Gelände wurde zum Schutze der Kinder und der Gebäude mit einer hohen Mauer aus Ziegelsteinen umgeben. Diese Mauer ist teilweise in den Bau der neuen Klassenräume als Außenmauer integriert, wodurch Material- und Baukosten eingespart werden konnten.

Für die Bepflanzung des Schulgeländes, auf dem inzwischen auch ein Sportplatz angelegt wurde, konnte Prinzessin Wana, eine Enkeltochter des verstorbenen Königs Zahir Schah, gewonnen werden. Prinzessin Wana, die in Kontakt mit Frau Laila Noor steht, ist an den Projekten der IAWA sehr interessiert und bereit, als Koordinatorin für die IAWA zu fungieren.

Im März 2007 fand in Anwesenheit der 1. Vorsitzenden Laila Noor und eines weiteren Mitgliedes der IAWA die offizielle Übergabe der Schule in Pul-i Tscharchi statt. An der von dem Schulpersonal, den Kindern und den Gemeindemitgliedern mit großer Freude organisierten Einweihung nahmen außerdem der afghanische Bildungsminister, der Superminister sowie zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten teil.

Wenngleich die laufenden Kosten für den Schulbetrieb und die Gehälter für das Schulpersonal inzwischen vom afghanischen Bildungs- und Erziehungsministerium finanziert werden, so ist in Ermangelung von Lehr- und Lernmaterialien und noch unvollständigem Mobiliar sowie immer wieder anfallender Reparaturen eine finanzielle Unterstützung und Betreuung durch die IAWA nach wie vor erforderlich.

“Gymnasium Mohammad Hasan Khan”
(seit März 2012) Baubeginn: April 2004
Einweihung / Übergabe: März 2005

Nach intensivem Recherchieren entschied sich die IAWA für die Gemeinde von Qala-ye Murad Bek, einem während des Krieges von den Mujaheddin und Taliban stark umkämpften Gebiet ca. 30 km nördlich von Kabul, in welchem aufgrund der zerbombten Schulen die ortsansässigen wie auch die aus dem Umland kommenden Kinder – Mädchen und Jungen – unabhängig von Wettereinflüssen und extremen Temperaturschwankungen sommers wie winters sowohl im Freien als auch in von der UNO zur Verfügung gestellten Zelten unterrichtet wurden.

Bei der Bevölkerung handelt es sich vorwiegend um ehemalige Flüchtlinge, darunter eine hohe Anzahl allein stehender Frauen mit Kindern, die nach den Schrecken des Krieges aus dem Iran, und aus Pakistan in ihre noch teilweise zerstörte heimatliche Region Qala-ye Murad Bek zurückgekehrt sind.

Dankbar für das Engagement der IAWA, stellte die Gemeinde von Qala-ye Murad Bek für den Bau der Schule ein Grundstück von 4.000 qm kostenlos zur Verfügung. – Mitte April 2004 fand in Anwesenheit der Vereinsvorsitzenden Laila Noor die Grundsteinlegung statt. Zwischenzeitlich flog Frau Noor mehrmals nach Afghanistan, um sich von dem Fortschritt der Bauarbeiten vor Ort persönlich zu informieren und etwaige Wünsche und Vorschläge bei der Gestaltung der Räumlichkeiten mit der Schulleitung abzustimmen.

Im März 2005 erfolgte die Einweihung und offizielle Übergabe der u.a. von der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn und vielen Sponsoren großzügig mitfinanzierten Schule. In Vertretung der Independent Afghan Women Association waren die Vorsitzende Laila Noor und die Schatzmeisterin Jutta Frfr. v. Taube anwesend. Darüber hinaus nahmen an dieser von der Bevölkerung, der Schulleitung und den Kindern mit großer Freude und Dankbarkeit wahrgenommenen Einweihung sowohl eine offizielle Abordnung der Gemeinde Qala-ye Murad Bek als auch der Bildungs- und Erziehungsminister der afghanischen Regierung sowie Vertreter der Deutschen Botschaft und französische Offiziere der Internationalen Schutztruppe ISAF – sie hatten einen Teil des Mobiliars gespendet – teil.

Auf dem von einer 2 m hohen Mauer umgebenen Schulgelände befinden sich das aus Steinen sehr solide gebaute eingeschossige Schulgebäude mit inzwischen 16 Klassenräumen, einem Lehrerzimmer, einem Konferenzzimmer und einer inzwischen gut ausgestatteten Bibliothek sowie ein Haus mit sechs Toilettenräumen. Ferner wurden ein Brunnen und ein Wasserspeicher installiert sowie für die Schulkinder ein Sportplatz und auf Wunsch der Gemeinde eine Terrasse zwecks gemeinsamer Kommunikation angelegt. Darüber hinaus ist zur Freude der Kinder und des Schulpersonals ein schöner Garten vorhanden. – Inzwischen wurde auch ein geräumiges Pförtnerhaus gebaut, so dass das Schulgelände rund um die Uhr bewacht wird.

Die ursprünglich für 500 Kinder konzipierte Schule wird inzwischen von 2300 Mädchen und Jungen besucht, die in getrennten Klassen in drei Schichten unterrichtet werden.

An der Schule sind 20 Lehrer/-innen, Schulleiter und Schuldirektor sowie ein Gärtner und Wächter beschäftigt, die teilweise bis zu einstündige Anfahrtswege in Kauf nehmen, um an dieser Schule unterrichten zu können. Die Gehälter wie die laufenden Betriebskosten werden von der afghanischen Regierung finanziert.

Seit Dezember 2005 finden außerhalb des Schulunterrichtes an drei Nachmittagen der Woche Alphabetisierungs- und Nähkurse für Frauen statt. An den von zwei Lehrerinnen geführten Kursen nehmen jeweils 65 Frauen teil, wobei das Interesse zunehmend ist. Die Finanzierung der für diese Kurse benötigten Grundausstattung wurde von der IAWA übernommen. Ebenfalls übernommen wurden die Gehälter für jene beiden Lehrerinnen, die die Kurse nebenberuflich leiten: 50,- US-Dollar pro Monat. – Inzwischen produzieren die Frauen nicht nur Kleidung für den familiären Eigenbedarf, sondern im Rahmen von „Hilfe zur Selbsthilfe“ auch Kleidung für Not leidende Gemeindemitglieder und darüber hinaus zum Verkauf angebotene Handarbeiten.

Da die von der IAWA nach wie vor betreute Schule in Qala-ye Murad Bek zu der einzigen Schule gehört, die auch im Winter geöffnet ist, und sie inzwischen sowohl bei der Bevölkerung als auch im Ministerium einen hervorragenden Ruf genießt, schlugen der von einigen Parlamentariern begleitete afghanische Superminister anlässlich eines Besuches der Schule sowie der afghanische Erziehungsminister im Mai 2009 vor, diese Grundschule zu einem Gymnasium auszubauen. Bis zum Abitur ist ein zwölfjähriger Schulbesuch vorgesehen. Die IAWA hat den erforderlichen Umbau in den letzten zwei Jahren erfolgreich durchgeführt. Außerdem plant die IAWA nach einem Besuch von Frau Noor im April 2010 die Aufstockung dieser Schule um ein weiteres Stockwerk.