Gymnasium Mohammad
Hasan Khan
in Qala-ye Murad Bek, nördlich von Kabul | 2005
Nach intensivem Recherchieren entschied sich die IAWA für die Gemeinde von Qala-ye Murad Bek, einem während des Krieges von den Mujaheddin und Taliban stark umkämpften Gebiet ca. 30 km nördlich von Kabul, in welchem aufgrund der zerbombten Schulen die ortsansässigen wie auch die aus dem Umland kommenden Kinder – Mädchen und Jungen – unabhängig von Wettereinflüssen und extremen Temperaturschwankungen sommers wie winters sowohl im Freien als auch in von der UNO zur Verfügung gestellten Zelten unterrichtet wurden.
Nach intensivem Recherchieren entschied sich die IAWA für die Gemeinde von Qala-ye Murad Bek, einem während des Krieges von den Mujaheddin und Taliban stark umkämpften Gebiet ca. 30 km nördlich von Kabul, in welchem aufgrund der zerbombten Schulen die ortsansässigen wie auch die aus dem Umland kommenden Kinder – Mädchen und Jungen – unabhängig von Wettereinflüssen und extremen Temperaturschwankungen sommers wie winters sowohl im Freien als auch in von der UNO zur Verfügung gestellten Zelten unterrichtet wurden.
Bei der Bevölkerung handelt es sich vorwiegend um ehemalige Flüchtlinge, darunter eine hohe Anzahl allein stehender Frauen mit Kindern, die nach den Schrecken des Krieges aus dem Iran, und aus Pakistan in ihre noch teilweise zerstörte heimatliche Region Qala-ye Murad Bek zurückgekehrt sind.
Dankbar für das Engagement der IAWA, stellte die Gemeinde von Qala-ye Murad Bek für den Bau der Schule ein Grundstück von 4.000 qm kostenlos zur Verfügung. – Mitte April 2004 fand in Anwesenheit der Vereinsvorsitzenden Laila Noor die Grundsteinlegung statt. Zwischenzeitlich flog Frau Noor mehrmals nach Afghanistan, um sich von dem Fortschritt der Bauarbeiten vor Ort persönlich zu informieren und etwaige Wünsche und Vorschläge bei der Gestaltung der Räumlichkeiten mit der Schulleitung abzustimmen.
Im März 2005 erfolgte die Einweihung und offizielle Übergabe der u.a. von der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn und vielen Sponsoren großzügig mitfinanzierten Schule. In Vertretung der Independent Afghan Women Association waren die Vorsitzende Laila Noor und die Schatzmeisterin Jutta Frfr. v. Taube anwesend. Darüber hinaus nahmen an dieser von der Bevölkerung, der Schulleitung und den Kindern mit großer Freude und Dankbarkeit wahrgenommenen Einweihung sowohl eine offizielle Abordnung der Gemeinde Qala-ye Murad Bek als auch der Bildungs- und Erziehungsminister der afghanischen Regierung sowie Vertreter der Deutschen Botschaft und französische Offiziere der Internationalen Schutztruppe ISAF – sie hatten einen Teil des Mobiliars gespendet – teil.
Auf dem von einer 2 m hohen Mauer umgebenen Schulgelände befinden sich das aus Steinen sehr solide gebaute eingeschossige Schulgebäude mit inzwischen 16 Klassenräumen, einem Lehrerzimmer, einem Konferenzzimmer und einer inzwischen gut ausgestatteten Bibliothek sowie ein Haus mit sechs Toilettenräumen. Ferner wurden ein Brunnen und ein Wasserspeicher installiert sowie für die Schulkinder ein Sportplatz und auf Wunsch der Gemeinde eine Terrasse zwecks gemeinsamer Kommunikation angelegt. Darüber hinaus ist zur Freude der Kinder und des Schulpersonals ein schöner Garten vorhanden. – Inzwischen wurde auch ein geräumiges Pförtnerhaus gebaut, so dass das Schulgelände rund um die Uhr bewacht wird.
Die ursprünglich für 500 Kinder konzipierte Schule wird inzwischen von 2300 Mädchen und Jungen besucht, die in getrennten Klassen in drei Schichten unterrichtet werden.
An der Schule sind 20 Lehrer/-innen, Schulleiter und Schuldirektor sowie ein Gärtner und Wächter beschäftigt, die teilweise bis zu einstündige Anfahrtswege in Kauf nehmen, um an dieser Schule unterrichten zu können. Die Gehälter wie die laufenden Betriebskosten werden von der afghanischen Regierung finanziert.
Seit Dezember 2005 finden außerhalb des Schulunterrichtes an drei Nachmittagen der Woche Alphabetisierungs- und Nähkurse für Frauen statt. An den von zwei Lehrerinnen geführten Kursen nehmen jeweils 65 Frauen teil, wobei das Interesse zunehmend ist. Die Finanzierung der für diese Kurse benötigten Grundausstattung wurde von der IAWA übernommen. Ebenfalls übernommen wurden die Gehälter für jene beiden Lehrerinnen, die die Kurse nebenberuflich leiten: 50,- US-Dollar pro Monat. – Inzwischen produzieren die Frauen nicht nur Kleidung für den familiären Eigenbedarf, sondern im Rahmen von „Hilfe zur Selbsthilfe“ auch Kleidung für Not leidende Gemeindemitglieder und darüber hinaus zum Verkauf angebotene Handarbeiten.
Da die von der IAWA nach wie vor betreute Schule in Qala-ye Murad Bek zu der einzigen Schule gehört, die auch im Winter geöffnet ist, und sie inzwischen sowohl bei der Bevölkerung als auch im Ministerium einen hervorragenden Ruf genießt, schlugen der von einigen Parlamentariern begleitete afghanische Superminister anlässlich eines Besuches der Schule sowie der afghanische Erziehungsminister im Mai 2009 vor, diese Grundschule zu einem Gymnasium auszubauen. Bis zum Abitur ist ein zwölfjähriger Schulbesuch vorgesehen. Die IAWA hat den erforderlichen Umbau in den letzten zwei Jahren erfolgreich durchgeführt. Außerdem plant die IAWA nach einem Besuch von Frau Noor im April 2010 die Aufstockung dieser Schule um ein weiteres Stockwerk.